Derzeit fallen so manche Dinge aus unbekannten Gründen herunter oder stürzen in sich zusammen; dies wollen wir einmal genauer betrachten…
Die US-Börse setzte am letzten Freitag zu seinem sonderbaren Sturz an. Und im US-Bundesstaat Mississippi stürzte eine hochmoderne Brücke, zusammen mit etlichen Autos, in den Mississippi-Fluß. Die Brücke verband die Städte Minneapolis und St. Paul miteinander.
Erich von Däniken, der berühmte Verfasser der „Chariots of the Gods“… Geboren 1935 in der Schweiz. Besuchte das Gymnasium St. Michel in Freiburg. Befaßte sich mit altertümlichen Schriftzeugnissen. 1968 wurde sein Buch „Chariots of the Gods“ veröffentlicht und machte ihn weltweit bekannt. In typisch westlich-plastizistischer Manier, wurde sein Buch mit dem Titel „Chariots of the Gods“ ins englische Übersetzt. Diese englische Übersetzung lag auch der türkischen Ausgabe zugrunde; „Die Wagen der Götter“…
Chariot: In der Antike von zwei Pferden gezogene, zweirädrige Rennwagen.
Das mythologische Symbol solcher Rennwagen: Pegasus. Das fliegende-geflügelte Pferd.
Sofort nach seiner Geburt entflog Pegasus der Erde und eilte zu den Göttern. Von Zeus wurde Pegasus beauftragt Blitze einzufangen und ihm zu überbringen. Und die als Ursprung der Musik bekannte mythologische Quelle soll hervorgesprudelt sein, als Pegasus eine Hufe in die Erde schlug.
Assoziation: „Symphonie an das Pferd“ von Necip Fazil Kisakürek.
Die Stadt Biga gründet ebenfalls auf Pegasus: „Stadt der Quellen“…
Der Deutsche Däniken hatte eigentlich einen recht dichterischen und philosophischen Titel für sein Buch erwählt: „Erinnerungen an die Zukunft“… In seinem Buch erklärt er: «Werke wie die ägyptischen Pyramiden oder die Piri Reis-Karte konnten unmöglich ohne die heute zur Verfügung stehenden technologischen und wissenschaftlichen Mittel hergestellt werden. Diese Werke können nur von hoch entwickelten außerirdischen Wesen gemacht sein, die unsere Erde besuchten.»
Mit seinem Buch wurde Däniken weltberühmt und hat wohl auch gut daran verdient. Wissenschaftliches Ansehen brachte es ihm jedoch nicht ein. Vielmehr hat man ihn aufs heftigste zusammengerüffelt.
Weniger bekannt ist, dass der us-amerikanische Schriftsteller (und Ingenieur) L. Sprague de Camp etwa zur gleichen Zeit eine Erzählung verfaßte; eine „realistische“ Erzählung… In seinem Buch „Ingenieure der Antike“ führt er, im Gegensatz zu „Chariots of the Gods“, folgende drei Hauptthesen zu den antiken Weltwundern an: «Die antiken Baumeister setzten ihre unzureichenden technologischen Mittel mit einem Maximum an Geschicklichkeit ein. Die menschliche Arbeitskraft organisierten sie sehr zweckorientiert. So entwickelten sie ein sehr schnelles Arbeitstempo.»
Als De Camp im Jahr 2000 verstarb war er zwar nicht so berühmt wie Däniken, doch seine Feststellungen im Stile eines „Erfolgreich sein in drei Lektionen“, wurden eine Art „Vaterunser“ des 20. Jahrhunderts. „Eine Art“, weil diese merkwürdigen Ungläubigen mit einem unerschütterlichen und definitiven Glauben an ihren Theorien festhielten.
In der Türkei können die Altans als Beispiel eines solchen „unerschütterlich-definitiven Glaubens“ angeführt werden.
Vater und Sohn Altan sowie Zeyno haben sich gerade zum Essen auf dem Balkon niedergesetzt. «(…) Zusammen mit meinem Vater drehten wir uns um und beobachteten. Drei orangenfarbene Lichter bewegten sich von Maltepe nach Kalamis. „Ein Helikopter“ sagten wir synchron. (…) Als wir durchs Fernrohr schauten, war nur das Licht ersichtlich. Irgendwelche genauen Formen waren nicht auszumachen. Als das vorderste Licht etwa auf Höhe von Suadiye war, stieg es etwas weiter auf. Und auch die Nachfolgenden stiegen einer nach dem anderen weiter auf. Die ersten zehn Lichter bildeten eine Gruppe am Himmel und verharrten für einen Augenblick in diesem Zustand. Und in diesem Augenblick überkam uns drei ein Schaudern. (…) „Es wird irgendeine, uns momentan unbekannte, logische Erklärung dafür geben“ sagte Vater in ruhigem Tonfall. (…) Nun, ich hoffe das jemand eine logische Erklärung dafür parat hat und ich ein „Na, seht! Daran haben wir ja gar nicht gedacht.“ ausrufen kann. (…) Oder sind dies etwa „Vorauskommandos“ aus dem Weltraum? (…) Gibt‘s denn niemanden der mich davor bewahren kann in die Position eines „UFO-Zeugen“ zu schlittern? Ich bin auch bereit jegliche Erklärung zu akzeptieren. Ansonsten tendiere ich eher dazu daran zu glauben, dass sich irgendwo da oben ein „Mutterschiff“ befindet. (Ahmet Altan, Kolumne vom 22. Juli 2007 in der Tageszeitung Hürriyet)
Auch wenn Vater Altan in ruhigem Tonfall meint das „Es eine logische Erklärung gibt“… Die Altans scheint der Schauder dermaßen überwältigt zu haben, dass sie „dazu tendieren“ zu glauben „irgendwo da oben“ warte ein „Mutterschiff“.
Wie die UFO-Gucker der Altan-Familie, schaudert, fröstelt und stürzt auch die Republik Türkei. Die kemalistische Oligarchie tendiert ebenfalls stark zum Glauben dass „irgendwo da oben“ ein „Mutterschiff“ auf sie wartet.
Aus der Perspektive des Volkes war der Kemalismus ein UFO. Es flog wohl, konnte aber nie identifiziert werden. Es war der Götterwagen mit den „Sechs Pfeilen“, fast ein Pegasus. Und überall wo es in Anatolien hintrat, sprudelten seit 80 Jahren Blut und Tyrannei.
Nun ist der Kemalismus immer noch ein UFO, doch diesmal eher ein „Unidentified Falling Object“… Es hat zwar immer noch Flügel, doch nützen diese mehr zum Sturzflug. Es hat Flügel, ist jedoch nicht „Pegasus“. Sondern der auf den Müllhaufen der Geschichte fallende „geflügelte/blutige
„Oder sind es wohlmöglich die Vorauskommandos aus dem Weltraum?“ sinniert Ahmet Altan!
«Er ist es, Der die Ruhe in die Herzen der Gläubigen niedersandte, damit sie ihrem Glauben Glauben hinzufügen - und Allahs sind die Heerscharen der Himmel und der Erde, und Allah ist Allwissend, Allweise.» (Sure Al-Fath, 4. Vers)
Von Mustafa Saka
05. August 2007 (Veröffentlich in der Zeitschrift Baran, 31. Ausgabe)
- Übersetzer: Algabal-